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Probefahrt: Dacia hilft dem Spring auf die Sprünge

ProbefahrtDacia hilft dem Spring auf die Sprünge

Das günstigste vollwertige Elektroauto der Schweiz erhält eine dringend notwendige Leistungsspritze.

Dank deutlich mehr Power kann der Dacia Spring nun auch ausserorts gut mithalten.

Dank deutlich mehr Power kann der Dacia Spring nun auch ausserorts gut mithalten.

Foto: Dacia

Dacia führt seine märchenhafte Erfolgsgeschichte munter fort. Nachdem die Renault-Tochter im vergangenen Jahr in Europa bei den meistverkauften PW-Modellen für Privatkunden mit Sandero und Duster gleich Rang 1 und 2 belegte und in acht Ländern zu den Top 3 der meistverkauften Marken zählte, legen die Rumänen im laufenden Jahr nochmals zu. Im ersten Quartal 2023 setzte die Billigmarke weltweit 171’789 Fahrzeuge ab und verzeichnete damit ein Wachstum von 34,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Schweiz konnte Dacia im gleichen Zeitraum den Absatz um 52 Prozent steigern und einen Marktanteil von 3,5 Prozent ergattern. Damit haben sich die Rumänen hierzulande komfortabel in den Top 10 der meistverkauften Marken etabliert und Hersteller wie Hyundai, Peugeot, Volvo und sogar Muttermarke Renault hinter sich gelassen.

Attraktive Fahrzeuge mit bewährter Technik ohne Firlefanz zum tiefstmöglichen Preis – diese Formel kommt also weiterhin gut an. Das gilt auch für das einzige Elektromodell im Portefeuille der Rumänen: Der winzige SUV Spring, der weitläufig als das günstigste vollwertige Elektroauto gilt, war im vergangenen Jahr der drittmeistgekaufte Stromer in Europa und hat diesen Rang im ersten Quartal 2023 gehalten. Nun bekommt der ziemlich schwachbrüstige Fronttriebler noch etwas Rückenwind: Im Zusammenhang mit der neuen Ausstattungslinie Extreme, die Dacia für die gesamte Modellpalette einführt (vgl. Box), erhält der Spring deutlich mehr Leistung: Statt der bisherigen 33 kW/45 PS generiert sein Elektromotor in der Version Spring Electric 65 nun 48 kW/65 PS. Dieser Kraftzuwachs um beinahe 50 Prozent ist erwartungsgemäss deutlich spürbar und kommt dem Winzling sehr zugute – nun kann er nicht nur in der Stadt, sondern auch ausserhalb verkehrsgerecht beschleunigen.

Deutlich schneller auf Touren

In Zahlen bedeutet das: Den Spurt von 0 auf 50 km/h – was im Stadtverkehr relevant ist – absolviert der Spring Extreme Electric 65 in 3,9 Sekunden und damit knapp 2 Sekunden schneller als die schwächere Variante mit 33 kW/45 PS. Vor allem aber halbiert sich der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h beinahe: Er dauert nun 13,5 Sekunden, was im Vergleich zu den unendlich erscheinenden 26 Sekunden der bisherigen Motorisierung eine erhebliche und dringend nötige Verbesserung ist. Erreicht wurde die Leistungssteigerung durch eine höhere Drehzahl des Elektromotors, der nun bis 14’700 Touren drehen darf – bisher waren es lediglich 8500 Umdrehungen. Gleichzeitig wurde die Übersetzung des Getriebes deutlich vergrössert, was das an die Fronträder übertragene Drehmoment zusätzlich erhöht.

Die Normreichweite verringert sich durch die höhere Leistung nur unwesentlich: Der Spring Extreme Electric 65 weist nun einen WLTP-Schnitt von 220 Kilometern aus, die schwächere Variante soll 230 Kilometer schaffen. Entscheidender bei diesem Auto ist der WLTP-City-Zyklus, und hier liegen beide Varianten gleichauf mit 305 Kilometern.

So oder so ist die Reichweite des Spring bescheiden, was an der kleinen Batterie mit nur 26,8 kWh Kapazität liegt – doch nur so ist der Kampfpreis von 19’990 Franken respektive 20’790 Franken für den Extreme Electric 65 möglich. Eine Auswertung von Kundendaten des Herstellers, die über vernetzte Dienste gesammelten wurden, zeigt, dass dieser Faktor für Spring-Fahrer aber ohnehin nebensächlich ist: Sie fahren im Schnitt 31 Kilometer pro Tag mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h, sind also vorwiegend auf Kurzstrecke innerorts unterwegs. Auch die bescheidene Gleichstrom-Ladeleistung des Spring von 30 kW, die nur gegen Aufpreis erhältlich ist, spielt für die meisten keine Rolle: 75 Prozent der Spring-Besitzer laden ihr Auto zu Hause mit Wechselstrom, 66 Prozent sogar nur an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose.

Auch mit Extreme in der Modellbezeichnung bleibt der Spring ein Stadtauto.

Foto: Dacia

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