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Preis für Qualitätsjournalismus: Oligarchen-Recherchen von Tamedia ausgezeichnet

Preis für QualitätsjournalismusOligarchen-Recherchen von Tamedia ausgezeichnet

Zwei Journalisten des Tamadia-Recherchedesks erhalten den Medienpreis für Qualitätsjournalismus in der Kategorie Wirtschaft. Ihre Artikel enthüllten die Schweizer Verbindungen der Oligarchen Melnitschenko und Kerimow.

Der Milliardär Andrei Melnitschenko, Ex-Eigentümer der Eurochem Group AG, steht auf der Schweizer Sanktionsliste. 

Der Milliardär Andrei Melnitschenko, Ex-Eigentümer der Eurochem Group AG, steht auf der Schweizer Sanktionsliste. 

Foto: Getty Images

Als der russische Oligarch Andrei Melnitschenko sanktioniert wurde, sorgte er insgeheim dafür, dass seine Frau als Begünstigte an seiner Schweizer Milliardenfirma Eurochem nachrückte. Und der Bund? Er akzeptierte und deckte dieses Vorgehen. Doch Melnitschenko war nicht der Einzige mit Geheimnissen in der Schweiz. Schon zuvor verschob ein Luzerner Tätowierer 200 Millionen zur Familie von Oligarch Suleyman Kerimow. In den Recherchen tauchten schliesslich eine ganze Schar von Strohleuten aus Luzern auf, die alle halfen, Milliarden eines Putin-Verbündeten zu verschieben.


Mitten in der Offensive der russischen Armee in der Ukraine sorgten diese beiden Enthüllungen des Recherchedesks von Tamedia für Schlagzeilen im In- und Ausland. Inzwischen sind sowohl die Frau von Melnitschenko als auch die Drahtzieher von Kerimows Strohleuten in Luzern von den USA sanktioniert.
Am Mittwoch wurde im Hotel Baur au Lac in Zürich zum 22. Mal der «Medienpreis für Qualitätsjournalismus» verliehen. Rund 400 Journalistinnen und Journalisten bewarben sich mit Einzelbewerbungen oder Teamarbeiten für die Auszeichnung. Christian Brönnimann und Oliver Zihlmann vom Recherchedesk von Tamedia erhielten mit den Recherchen zu den beiden Oligarchen den ersten Preis in der Kategorie Wirtschaft und Finanzen, zusammen mit der 3sat-Reportage «Russengeld und die Schweiz». «Solcher Recherchejournalismus verändert unsere Realität zum Guten», kommentierte die Jury. «In beiden Fällen haben Behörden nach der Berichterstattung Massnahmen ergriffen.»


Die Preise in der Kategorie Politik und Gesellschaft gingen an Christina Brun und Sebastian Ramspeck von «#SRFglobal» für ihren Beitrag «Iran – Kampf um die Freiheit» und an Fee Anabelle Riebeling von «20 Minuten» für ihre «Rubrik Fake News / Faktencheck». Weitere Preise in den Kategorien Wissenschaft, Ratgeber und Sport gingen an die «Zeit», Arte, Swissinfo, «K-Tipp» und «SRF Impact Investigativ».


«Die Recherchen zu den Oligarchen sind nur machbar dank unseren Verbindungen zu russischen Investigativjournalistinnen und -journalisten», sagte Oliver Zihlmann, Co-Leiter Recherchedesk, anlässlich der Preisvergabe. «Praktisch alle von ihnen mussten das Land verlassen und arbeiten heute unter massiver Bedrohung ihres Lebens. Ihnen gehört unser Dank.» 

red

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