Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zur Abstimmung über das Burka-Verbot.

Am 7. März steht die Abstimmung über das Verhüllungsverbot an.
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Zu «Wirft uns Corona in die Gender-Steinzeit zurück?»
Wie kommt die Dozentin Anina Hille dazu, die Kinder mit dem brutalen Ausdruck «Karrierekiller» zu betiteln. Dies ist beleidigend sowohl für die Kinder, wie auch deren Eltern! Wenn die Karriere oder das Ausüben eines Berufes verhindert wird, sind die Ursachen eher in der Politik, der Wirtschaft und leider auch oftmals beim Arbeitgeber zu suchen. Familie und Beruf harmonisch gestalten zu können, ist eine riesige Herausforderung und braucht die Zusammenarbeit auf vielen Ebenen. Es ist wünschenswert, dass die Diskussion mit angemessenen Wörtern geführt wird. Christina Leuenberger Konolfingen
Zu «Burkaverbot kommt unerwartet gut an»
Dass Religion den Menschen unfrei macht, ist nichts Neues. Wenn eine Religion vorschreibt, dass sich eine Frau zu verschleiern hat und gleichzeitig dem Mann in Sachen Dresscode alle Freiheiten lässt, dann hat das nichts mehr mit Gottesfürchtigkeit zu tun. Es ist schlichtweg Sexismus. Und wieso ein die ganze Menschheit liebender Gott, der Hälfte davon einen Schleier aufzwingen will, ist mir sowieso schleierhaft. Allerdings gibt es auch Frauen, die ihre Frömmigkeit offen ausleben und diese Vorschrift völlig freiwillig mitmachen wollen. Dieses Recht sollten sie in einem toleranten Rechtsstaat ausleben dürfen. Ein Staat hat nicht die Aufgabe, Kleidervorschriften zu machen. Das Bedürfnis nach Freiheit kann nicht von aussen erzwungen werden, sondern muss von den Betroffenen selber ausgehen, muss von innen wachsen. Wir können somit nicht eine freiheitsfeindliche Ideologie bekämpfen, indem wir freiheitsfeindliche Regeln aufstellen. Deshalb werde ich die Initiative klar ablehnen. Thomas Müller, Thun
Zu «Vier Prozent der neuen Rekruten haben Corona»
Vier Prozent der eingerückten Rekrutinnen und Rekruten sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Armee gilt als Abbild der Gesellschaft. Dies auf die Gesamtbevölkerung hochzurechnen, das wären circa 342‘000, ist wohl nicht korrekt, ich bin aber überzeugt: Würde man die gesamte Bevölkerung an einem Tag durchtesten, würden zehntausende Fälle aufgedeckt. Wenn man den Test zwei Wochen später wiederholt, sind es wieder Zehntausende. Die Kontrolle über die Pandemie ist entglitten, vielleicht war sie gar nie möglich. Sobald die Risikogruppen geimpft sind, sollte das normale Leben zurückkehren. Denn solange nicht eindeutig bewiesen ist, dass die Impfung auch gegen die Verbreitung des Virus wirkt, macht es wenig Sinn, auf die Durchimpfung der Gesamtbevölkerung zu warten. Das Risiko, als gesunder Mensch schwer an Covid-19 zu erkranken ist gering. Urs Salvisberg, Langenthal