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KOMMENTAR - Im Zweifel für die Anklage: Was der Kampf der Juso gegen die «Vergewaltigungskultur» mit der Hexenverfolgung zu tun hat

Die Jungsozialisten bezeichnen den Freispruch des Islamwissenschafters Tariq Ramadan aus Mangel an Beweisen als Schutz für gewalttätige Männer. Das ist verantwortungslos und geschichtsvergessen.

Der Islamwissenschafter Tariq Ramadan ist diese Woche vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden, weil die Beweise für eine Verurteilung fehlten.

Der Islamwissenschafter Tariq Ramadan ist diese Woche vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden, weil die Beweise für eine Verurteilung fehlten.

Martial Trezzini / EPA

Friedrich Spee, ein deutscher Dichter und Theologe aus dem 17. Jahrhundert, schrieb Rechtsgeschichte, als die Schweiz noch unendlich weit von einer modernen und humanen Justiz entfernt war. Zu dieser Zeit wurden in ganz Europa systematisch Frauen als Hexen verfolgt und verbrannt – auch in der Schweiz waren es Tausende. Spee gehörte zu den wenigen Männern, die sich gegen dieses Unrecht zur Wehr setzten. Seine Streitschrift «Cautio Criminalis», die er aus Angst vor den Folgen zunächst anonym herausgab, prangerte die Massenhysterie der Hexenverfolgung an und verurteilte die Folter. Das war der Anfang vom Ende des Massenmordes an Frauen.