Die Stimmbürger haben der Observation von Sozialhilfebezügern zugestimmt. Für SVP und FDP ist das eine Niederlage.

Verdeckte Observationen sind nun erlaubt: Sozialdetektiv bei der Arbeit.
Foto: Ennio Leanza (Keystone)
Das Resultat lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: 68 Prozent aller Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Kanton Zürich sprechen sich dafür aus, dass Sozialämter ihre Klienten verdeckt observieren lassen dürfen, wenn sie den Verdacht haben, dass diese zu Unrecht Sozialhilfe beziehen. Das Ja an sich ist nicht überraschend. Dass es so klar ausfallen würde, war hingegen nicht zu erwarten. Denn das Gesetz war umstrittener, als das Abstimmungsresultat glauben macht.
Nimmt man den Wähleranteil jener Parteien zum Massstab, die sich für ein Nein aussprachen, hätte das Rennen auch anders herauskommen können: SVP, FDP, Grüne und AL kommen zusammen auf einen Wähleranteil von 55 Prozent. Zudem sprachen sich auch 49 Gemeinden, darunter grosse Ortschaften wie Dietikon und Regensdorf, explizit gegen die neuen Regeln aus. Doch auch dort sagten die Stimmbürger teils sehr deutlich Ja. Was dabei auffällt: Es gibt kaum einen Stadt-Land-Graben. Weniger als 60 Prozent Ja gab es gerade mal in einem guten Dutzend Gemeinden.