Auf dem Brügglifeld kommt die Mannschaft von Joao Pereira zu einem glanzlosen 1:0-Erfolg. Es ist ein Sieg, aber keiner, der begeistert.
Aarau drückt und drückt, am Ende ist sogar Goalie Enzler vorne mit dabei. Es wird hektisch im GC-Strafraum, zum letzten Mal an diesem Abend. Ronan befreit, trägt den Ball irgendwie weg vom eigenen Tor, so weit wie möglich. Dann pfeift Schiedsrichter Jancevski, GC atmet auf. Die Zürcher gewinnen 1:0 und bleiben Leader. Das Spiel könnte aber auch ganz anders ausgehen.
Es ist nie eine einfache Partie für GC – und auch keine schöne. Es dauert eine Weile, bis das Spiel Fahrt aufnimmt. Und wenn es einmal in den gegnerischen Strafraum reicht, vergeben beide Teams Grosschancen, Misic und Spadanuda beim Heimteam, Schmid bei den Gästen. Es ist die Phase, in der Aarau mehr vom Spiel hat, das aber nicht ausnutzen kann.
Darum ist es trotz allem GC, das in der 31. Minute in Führung geht. Goalie Enzler misslingt ein Abschlag, der Ball landet ohne Umwege in den Füssen von Santos, der aus gut 35 ins leere Tor trifft. Es ist das erste Tor des Routiniers, er wird entsprechend umjubelt. Es ist allerdings bemerkenswert, wie es Aarau auch im Rückstand gelingt, sich in der GC-Hälfte festzubeissen. Das Heimteam hat die besseren Chancen.
GC hat Mühe, sich zu befreien, weil sich Santos und Ronan noch nicht so ergänzen, wie sich das Trainer Pereira wohl wünscht. Bei eigenem Ballbesitz lassen sie sich gleichermassen zwischen die Innenverteidiger zurückfallen. Es klafft eine Lücke im Mittelfeld. Das zieht sich durch die ganze erste Halbzeit.
Matic hält den Sieg fest
Diese fehlende Abstimmung ist ein Beispiel, warum GC in dieser Saison noch nicht glänzt, auch die Partie in Aarau ist nicht herausragend. Es ist ein Sieg, aber keiner, der begeistert. GC kreiert kaum Chancen, ohne dass ein Aarauer Fehler am Ursprung einer solchen steht. Nur einmal gelingt Kalem und Leo ein schön anzusehender Doppelpass, der 18-jährige Kalem schiesst den Ball aus sieben Metern an die Latte. Pusic scheitert dazu mit seinem Freistoss.
Pereiras Team hat Mängel in der Spielauslösung und ist ineffizient. Ronan, Gjorgjev und Pusic stürmen einmal zu dritt auf den letzten Gegner und das Tor zu, Pusic schiesst weit drüber. Die Gegner in der Challenge League stehen tief und spielen hart, damit haben einige Spieler Mühe. Das Spiel könnte auch anders ausgehen, Aarau hätte einen Punkt verdient.
Dass es ein GC-Sieg bleibt, ist auch Goalie Matic zu verdanken, wieder einmal. Der Goalie, im Sommer in die erste Mannschaft gerückt, weil Salvi lange ausfällt, verhindert den Ausgleich mehr als einmal, nach einer guten Stunde spektakulär. Und er hält kurz vor der Pause einen Penalty von Jäckle. Nur in dieser Form wäre er unverdient gewesen: Das Handspiel, das zum Penalty führte, es war gar keines.
GC hat in den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Das klingt gut, entspricht den eigenen Ansprüchen, aber es trügt auch. Dreimal gelang ein entscheidendes Tor in der Schlussphase. Diesmal fällt es bereits in der ersten Halbzeit – um den Sieg zittern muss GC aber erneut.