Der Aargauer Andreas Zünd ist am Dienstag als Richter an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewählt worden. Die Berufung des langjährigen Bundesrichters hat auch eine politische Komponente.

Nach siebzehn Jahren am Bundesgericht in Lausanne wird Andreas Zünd künftig am EGMR in Strassburg Recht sprechen.
Es hat wegen der Corona-Pandemie etwas länger gedauert, doch nun steht fest, wer die vakante Schweizer Richterstelle am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) besetzt: Die parlamentarische Versammlung des Europarats hat am Dienstag Bundesrichter Andreas Zünd zum Nachfolger von Helen Keller gewählt. Damit folgt die Versammlung der Empfehlung des für die Richterwahlen zuständigen Ausschusses. Nach Anhörung der Kandidatinnen und Kandidaten hatte sich dieser klar für Zünd ausgesprochen – «mit überwältigender Mehrheit», wie es im entsprechenden Beschluss heisst, der vor Wochenfrist publik wurde.