Junge verschicken jetzt Totenköpfe, um ihre Freude auszudrücken. Wo soll das nur enden?

Gewöhnungsbedürftiges Symbol für Fröhlichkeit: Totenkopf-Emoji.
Nun also Totenköpfe. Die Generation Z, ums Jahr 2000 geboren, verschicke jetzt Schädel statt der üblichen Smileys. Das melden Buzzfeed und andere unter Verweis auf, klar, den beliebten Video-Tingeltangel Tiktok. Es wäre der vorletzte Schritt einer langen Evolution.
Rückblende: In den 80ern erfand irgendein Informatiker das Smiley. Das «:)» war ganz cool, reichte aber irgendwann nicht mehr.
Denn eine Emoji-Inflation ging um die Welt und verminderte den Wert des Ur-Smileys. Also klappte das Smiley das Maul auf. :D.
Wer etwas richtig lustig fand, zeigte jetzt Zähne. Wer jedoch beim normalen Smiley blieb, wirkte auf einmal ironisch – und sperrte das Maul früher oder später ebenfalls auf, notgedrungen. Was blieb einem schon übrig? Man wollte schliesslich echte Gefühle zeigen.
Dann reichte auch das Zähne-Smiley nicht mehr. Das Smiley musste jetzt vor Lachen heulen. Dann vor Lachen heulen und sich gleichzeitig am Boden wälzen.
Man muss kein Zukunftsforscher am Gottlieb-Duttweiler-Institut sein, um den Trend zu erkennen: Das Smiley wird immer irrer. Für Linguisten liegt der Begriff vom «Crazy Turn» schon bereit (gern geschehen).
Als nächste Eskalationsstufe vorstellbar: ein abgetrennter Hintern, wegen «Laughing my ass off». Zu harmlos, meinen Sie? Nun, denkbar wäre auch ein Häufchen Asche. Oder ein Wurm, der Verwesung signalisiert. Sie verstehen schon: Der Lachanlass war derart krass, dass er einen direkt ins Grab geführt hat. Also wirklich lustig gewesen war.
Nein? Nicht überzeugt?
Gut, vielleicht braucht es tatsächlich das Musste-lachen-wie-eine-explodierende-Photonik-Bombe-Smiley. Bedeutend, dass die Erheiterung extremst gewesen war. So, als ob eine Druckwelle von links nach rechts übers Land gefegt sei und alles in nah und fern vollständig atomisiert habe.
:)
So könnte das typografisch dann aussehen. Noch witzig, oder?