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«Du hattest 90 Minuten Zeit» – Kroos bricht TV-Interview wegen «Scheiss-Fragen» ab

Alle Champions-League-Sieger seit 1993

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Alle Champions-League-Sieger seit 1993

quelle: keystone / yoan valat

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Es ist ein herrlich milder und sonniger Frühsommertag in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Beste äussere Bedingungen für ein grosses Spiel zwischen Liverpool und Juventus Turin im Europacup der Landesmeister. Alles deutet auf einen Final in ruhigen, geordneten Bahnen hin.

Toni Kroos geniesst seinen fünften Champions-League-Triumph in aller Ruhe.

Toni Kroos geniesst seinen fünften Champions-League-Triumph in aller Ruhe.Bild: keystone

Real Madrid gewinnt die Champions League und direkt nach der Partie interviewte das ZDF den deutschen Real-Mittelfeldspieler Toni Kroos, der das Gespräch allerdings vorzeitig abbrach.

Real Madrid hat es mal wieder geschafft und den Final der Königsklasse gegen den FC Liverpool knapp mit 1:0 gewonnen. Direkt nach der Partie stand Reals Toni Kroos ZDF-Reporter Nils Kaben in einem Interview Red und Antwort, doch der einstige deutsche Nationalspieler war mit den gestellten Fragen offensichtlich nicht zufrieden und lief schliesslich wütend davon.

Unter anderem fragte der Reporter: «War es überraschend für Sie, dass Real doch ganz schön in Bedrängnis geraten ist?» Kroos sagte zum Reporter: «Da hast du 90 Minuten Zeit, dir ordentliche Fragen zu überlegen. Und dann stellst du mir zwei so Scheiss-Fragen.» Anschliessend beendete er das Gespräch und stampfte kopfschüttelnd weg – und das, obwohl er sich gerade zum fünften Mal die Champions-League-Krone aufgesetzt hatte.

Das ZDF-Interview mit Toni Kroos.Video: streamja

ZDF-Reporter Kaben versuchte sich noch zu erklären, doch Kroos trat nicht mehr vor die Kamera. Stattdessen schwenkte das ZDF-Bild in die Arena, allerdings hörte man Kroos noch rufen: «Du stellst erst drei negative Fragen, da weisst du doch schon, dass du aus Deutschland kommst.»

Das komplette Interview:

Kaben: Toni, herzlichen Glückwunsch. Was für ein grosser Abend. Können Sie das schon glauben? Sie haben jetzt zum fünften Mal die Champions League gewonnen. Das ist unfassbar, oder?
Kroos: Dem ist nichts hinzuzufügen.​

Kaben: Sie haben ganz lange ins Publikum geschaut. Weil das erstmal sacken muss?
Kroos: Das muss erstmal paar Tage sacken. Ich habe geschaut, wo meine Familie ist, weil das ein ganz besonderer Titel für mich ist. Heute waren alle im Stadion. Ich habe immer gesagt, dass ich schon das ein oder andere Mal die Champions League gewonnen habe, aber ich wollte immer, dass alle Kinder im Stadion sind. Das war heute der Fall. Das ist nicht zu beschreiben, wie schön das ist.

Kaben: Auch weil es, wenn man sich den Spielverlauf anschaut, gar nicht so selbstverständlich war?
Kroos: Was ist schon selbstverständlich? Die Champions League zu gewinnen, ist auch nicht selbstverständlich. Wir haben einen grossen Fight geliefert, wir wussten, dass Liverpool eine super Mannschaft ist. Was heisst nicht selbstverständlich? Wir haben gewonnen, fertig!

Kaben: War das überraschend für Sie, dass Real Madrid doch ganz schön in Bedrängnis geraten ist?
Kroos: Du hattest jetzt 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, ehrlich. Und jetzt stellst du mir zwei solche Scheiss-Fragen. Das finde ich Wahnsinn!

Kaben: Das finde ich gar nicht so schlimm, weil es so beeindruckend ist ...
Kroos: Das ist doch klar, dass du gegen Liverpool manchmal in Bedrängnis kommst. Was ist das denn für eine Frage? Wir spielen ja nicht Gruppenphase irgendwo, sondern Champions-League-Finale.

Kaben: Das ist ja so deutlich, dass Real Madrid in der K.o.-Phase manchmal ...
Kroos: Hör auf, ich geh lieber weg.
Kaben: Jetzt ist er weg.

Dann kommt Kroos zurück ins Bild und sagt beim Vorbeigehen: «Ganz schlimm, ganz schlimm, wirklich.» Und weiter: «Du stellst erst drei negativ Fragen, da weisst du doch schon, dass du aus Deutschland kommst.» (pre/roh)