Die Brexit-Bürokratie trifft Firmen und Spediteure mit voller Wucht. Ein Besuch bei einem neuen Zollposten in England, wo die Lastwagenfahrer die richtigen Papiere und gute Nerven brauchen.

Stau bei der Anfahrt auf das Waterbrook-Zollzentrum bei Ashford.
Noch ist nicht Mittag, und Jacek sitzt schon fünf Stunden hinter dem Lenkrad. Wie viele Stunden es heute werden, weiss er nicht. Denn im Moment fährt Jacek nicht, er steht. Der Lastwagen des Polen steckt im Stau, aber in keinem gewöhnlichen: Es ist ein reiner Lastwagenstau auf einer schmalen Asphaltpiste durch regengetränkte Wiesen in der Grafschaft Kent, im Südosten Englands. Das ist die Zufahrt zu einer neuen Brexit-Zollabfertigungsanlage nahe der Stadt Ashford. Je nach Ziel und Ladung müssen hierhin viele Lastwagen fahren, bevor sie England über den Ärmelkanal verlassen dürfen. «Wir warten auf der Autobahn, wir warten hier. Keine Toilette, kein Parkplatz, nichts. Das ist verrückt», sagt Jacek.