Wegen der Schneelast droht auf Gehwegen das Risiko von herabstürzendem Baumholz. Ein solcher «Witwenmacher» hatte einst auch einen bekannten Schriftsteller getötet.

Verboten, aber irgendwie doch richtig: Am Freitagmorgen nutzen Passanten in Wiedikon die Zurlindenstrasse als Gehweg – weil auf den Trottoirs Äste herunterkrachen
Foto: Thomas Wyss
In tiefer Nacht, wenn die Stadt schläft, vernimmt man in ruhigeren Aussenquartieren bisweilen Geräusche, die klingen derart unheimlich, dass sie je nach Fantasie an ein Märchen oder einen Psychothriller gemahnen.
Oft sind dafür nachtaktive Viecher verantwortlich; liebestolle Kater zum Beispiel oder streitende Stadtfüchse. In den vergangenen Nächten jedoch war das anders. Was man hörte, war kein Geheul oder Geschrei, es war eher so, als würden da draussen im Dunkeln Knochen gebrochen und danach weggeworfen. Es begann jeweils mit einem leichten, ätzenden Knirschen, dann folgte ein Knacks, manchmal auch ein dumpfer Knall, schliesslich ein rauschender oder plumper Aufprall – je nachdem, ob das wegen dem dichten und schweren Schnee gebrochene Geäst auf eine Wiese oder auf Asphalt oder Steinboden fiel.