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Die Demokratie sei von Piraten in Madagaskar erfunden worden, sagt David Graeber. Wer wissen will, was Freiheit ist, dürfe sich nicht an die Aufklärung halten, findet er

Der amerikanische Anthropologe, Anarchist und «Occupy Wall Street»-Aktivist David Graeber hat uns erklärt, was «Bullshit-Jobs» sind, und die Geschichte der Menschheit anders erzählt: Sein Buch rüttelt am Selbstbild des Westens.

Freiheitsliebend waren sie, die alten Seeräuber, aber waren sie auch demokratisch? David Graeber sagt ja. Robert Newton als Captain Edward Teach im Film «Blackbeard, the Pirate» (1952).

Freiheitsliebend waren sie, die alten Seeräuber, aber waren sie auch demokratisch? David Graeber sagt ja. Robert Newton als Captain Edward Teach im Film «Blackbeard, the Pirate» (1952).

John Springer Collection / Corbis Historical / Getty

Vielleicht war ja alles ganz anders. Zum Beispiel mit der Aufklärung. David Graeber jedenfalls behauptet das. Die politischen Grundwerte Freiheit und Demokratie, die Philosophen wie John Locke, Jean-Jacques Rousseau oder Immanuel Kant zur Grundlage des modernen politischen Denkens machten, stammten ursprünglich gar nicht aus dem Westen, sagt der amerikanische Anthropologe. Die westlichen Denker hätten sie importiert. Und zwar nicht von irgendwoher, sondern vom damaligen Rand der Welt. Ausgerechnet von Gesellschaften, die im Mainstream des historischen Bewusstseins als exotisch gelten. Als «wild» und alles andere als demokratisch: den Ureinwohnern Amerikas etwa. Oder den Piraten.