Im Januar 1992 empfing die Schweiz den umstrittenen chinesischen Ministerpräsidenten Li Peng. Die Reise verhalf dem kommunistischen Staat aus der diplomatischen Isolation – und dem Westen zu neuen Geschäften. Ein Blick zurück.

Posieren für die Pressefotografen: Aussenminister René Felber (l.) und Wirtschaftsminister Jean-Pascal Delamuraz (r.) mit Chinas Ministerpräsident Li Peng im Bundeshaus.
Wenn er auftritt, dann lächelt er. Auch am 28. Januar 1992, als Li Peng abends in Kloten aus dem Jumbo-Jet der Air China steigt – nach hinten pomadisiertes Haar, Technokratenbrille, eingehüllt in einen dunkelgrauen Mantel. Mit einer Mercedes-Limousine wird er direkt vom Rollfeld in Richtung Bern chauffiert. Als Präsent, als «cadeau diplomatique» für den Schweizer Bundespräsidenten und Aussenminister René Felber, hat er ein Keramikpferd dabei: 80 mal 70 Zentimeter gross, die Kopie einer Figur aus der Tang-Dynastie. Li Peng empfiehlt sich als der gute Mensch von Sichuan.