Switzerland
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Daten zeigen: So hat sich der Klimakleber-Protest vor dem Gotthard auf den Stau ausgewirkt

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Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben mitten im Osterstau während rund einer Stunde die Nordzufahrt zum Gotthardstrassentunnel blockiert. Die Staudaten der Autobahn A2 zeigen nun, ob sie damit etwas ausrichten konnten.

Es war die aufsehenerregendste Meldung an Karfreitag zum Gotthard-Osterstau: Für einmal war dieser nicht alleine durch die Autofahrenden verursacht worden sondern von Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die sich auf die Fahrbahn vor dem Nordportal bei Göschenen geklebt hatten. Die schweizweite Aufmerksamkeit war ihnen gewiss.

Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben mitten im Osterstau während rund einer Stunde die Nordzufahrt zum Gotthardstrassentunnel blockiert. Die Staudaten der Autobahn A2 zeigen nun, ob sie damit etwas ausrichten konnten.

Zoe Gwerder / ch media

Es war die aufsehenerregendste Meldung an Karfreitag zum Gotthard-Osterstau: Für einmal war dieser nicht alleine durch die Autofahrenden verursacht worden sondern von Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die sich auf die Fahrbahn vor dem Nordportal bei Göschenen geklebt hatten. Die schweizweite Aufmerksamkeit war ihnen gewiss.

Aktivisten von

Die Klimaaktivisten am Karfreitag vor dem Gotthard.Bild: keystone

Doch hatte die Aktion auch Auswirkungen auf das Staugeschehen? Unsere Zeitung hat zu diesem Zweck die Oster-Staudaten des Verkehrsdienstes Viasuisse ausgewertet.

Klar wird: Die Aktivistinnen und Aktivisten haben ihren Zeitpunkt wohl nicht zufällig gewählt. Sie erwischten die Wachstumsphase, an welcher der Stau bereits eine für die Autofahrer wohl schmerzhafte Länge aufwies, allerdings noch immer anwuchs - genau so wie im Vorjahr.

Auswirkung der Klimaaktion auf den Gotthard-Stau

Bild

Quelle: Viasuisse/eigene Auswertungen, Grafik: Zoe Gwerder

Als sie um 10 Uhr die Aktion starteten standen die Fahrzeuge bereits auf rund 15 Kilometern Länge, was ungefähr einer Wartezeit von 2.5 Stunden entspricht. Der Medienrummel war gross. Den Osterstau-Höchststand von 2022 wurde aber trotz der rund einstündigen Sperre des Gotthardtunnels nicht erreicht. Der Stau stagnierte bei 19 Kilometern, während er im Vorjahr auf 22 Kilometer anschwoll.

Autos bleiben am Gotthard länger stecken

Die Aktion scheint sich trotzdem auch auf den Verkehr ausgewirkt zu haben. So wird ersichtlich, dass am Karfreitag nach der Sperrung der Stau bis gegen 18 Uhr auf konstanter Länge stagnierte, während er im Vorjahr trotz zum Höchststand längerem Stau, bereits ab 16 Uhr deutlich zurückgegangen war.

Viasuisse-Redaktor Michael Krein, der für den Verkehrsdienst Stau-Prognosen erstellt, bestätigt diese Interpretation. Es sei gut möglich, dass der Stau durch die Aktion stärker stieg und etwas länger andauerte, als wenn der Gotthardtunnel immer passierbar gewesen wäre. «Wie viel mehr Stau aber die Klimakleber wirklich verursacht haben ist schwer nachzuvollziehen, da der Stau ja bereits im Gange war.»

Im Allgemeinen könne man aber sagen, dass sich eine solche Aktion vor dem Gotthardtunnel weniger schlimm auswirke, als wenn dies auf der A1 auf zwei oder drei Spuren passieren würde. «Auf der anderen Seite dauert es vor dem Gotthard länger bis sich der Stau wieder auflöst.» Auf der A1 würde sich bei einer solchen Aktion der Verkehr aufgrund der höheren Kapazität deutlich schneller normalisieren, so Krein. (aargauerzeitung.ch)