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«Das war ein grosser Schritt» – Yakin mit Entwicklung der Nati zufrieden

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Die Schweiz besiegt Spanien in der Nations League auswärts 2:1. Wer hat überzeugt? Wer muss sich bis zur WM noch verbessern? Die Einzelkritik.

Dan Ndoye: in der 68. Minute für Shaqiri eingewechselt.Denis Zakaria: in der 68. Minute für Sow eingewechselt.Michel Aebischer: in der 78. Minute für Vargas eingewechselt.Haris Seferovic: in der 85. Minute für Embolo eingewechselt. (aargauerzeitung.ch)

Murat Yakin: Ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden.

Murat Yakin: Ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden.Bild: keystone

Mit dem Sieg in Spanien schafft die Schweiz am Samstagabend in Saragossa historisches. Der Erfolg gibt dem Nationalteam zu einem günstigen Zeitpunkt Selbstvertrauen und liefert Coach Murat Yakin zwei erfreuliche Erkenntnisse.

Man habe aus den Fehlern gelernt. Und man habe gezeigt, dass man gegen grosse Nationen wie Spanien nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen könne, hielt der Nationaltrainer nach der starken Leistung im Estadio La Romareda fest. Manuel Akanji war mit einem Tor und einer Vorlage logischerweise der Matchwinner, Djibril Sow erhielt von Yakin für seinen perfekt umgesetzten Auftrag, als Manndecker den Aktionsradius von Sergio Busquets in ungefährliche Zonen zu lenken, ein Sonderlob.

Tags darauf pflichtete Yann Sommer, der den 2:1-Sieg in der Nachspielzeit mit einer starken Parade gegen Carlos Soler ermöglichte, Yakins erstem Satz uneingeschränkt bei: «Das mit den Lehren sehe ich genauso. Zu Beginn der Nations League haben wir gegen ein laufstarkes Tschechien keine Lösungen gefunden und gegen Portugal sehr viele Chancen zugelassen. Nun standen wir gegen Spanien sehr kompakt und verteidigten gut. Wir waren immer aktiv, immer präsent. Das war ein grosser Schritt. Wenn wir so spielen, habe ich nie Angst, dass irgendetwas Schlechtes passiert.»

Der Glaube, gegen grosse Gegner gewinnen zu können, sei bereits 2010 mit dem Sieg gegen Spanien an der WM in Südafrika gekeimt, sagte Sommer. Tatsächlich erstarren die Schweizer längst vor keinem Gegner mehr in Ehrfurcht. Und tatsächlich lassen sie sich von Rückschlägen nicht mehr leicht aus der Bahn werfen. Schlechte Phasen wie jene im Juni mit den drei Niederlagen in Folge gegen Tschechien, Portugal und Spanien verunsichern sie nicht mehr, sie spornen sie an.

Gelson Fernandes erzielt den Siegtreffer gegen Spanien bei der WM 2010 in Südafrika.

Gelson Fernandes erzielt den Siegtreffer gegen Spanien bei der WM 2010 in Südafrika.Bild: www.imago-images.de

Akanjis Selbstvertrauen als Sinnbild

Manuel Akanji ist aktuell die Personifizierung des immensen Selbstvertrauens. Unter der Woche schreckte der Verteidiger von Manchester City nicht davor zurück, das Wort Weltmeister in den Mund zu nehmen. Nach dem Spanien-Sieg sagte er: «Wenn wir vorne Tore schiessen und hinten als Mannschaft gut verteidigen, dann können wir sehr viele schlagen. Wir haben nicht so gute Einzelspieler wie Portugal oder Spanien. Aber wir wissen, dass wir gut sind als Einheit.»

Natürlich hat die Nations League bei den grossen Nationen einen nicht viel höheren Stellenwert als Freundschaftsspiele. Und ja, der Erfolg über Spanien fusst auch darauf, dass Spaniens Trainer Luis Enrique zwei Monate vor Katar noch mitten in seinem Casting für die optimale WM-Formation steckt und dabei aus einem riesigen Fundus an Kandidaten schöpft, die er grossflächig austestet.

Doch Spanien bleibt Spanien. Die Spieler, die am Samstagabend mitwirkten, sind Talente vom obersten Segment oder spielen seit Jahren auf sehr hohem Niveau. «Wir hatten einen Gegner, der sehr gut gepresst hat, der physisch sehr stark ist und der uns daran gehindert hat, unser Spiel aufzuziehen», lobte Enrique, der vor der Partie von der «besten Woche meiner Trainer-Karriere» geschwärmt hatte, was die Intensität im Training betreffe. «Es war spektakulär. Der Rhythmus war gewaltig.» Er sei ganz aus dem Häuschen, so der 52-Jährige.

Frankreich, Portugal und Spanien in 15 Monaten

Schon an der letzten EM hatten die Schweizer Spanien im Viertelfinal an den Rand einer Niederlage gedrängt. Erst im Penaltyschiessen setzten sich die Iberer durch. Zuvor hatten die Schweizer Frankreich ausgeschaltet, inzwischen haben sie innerhalb von 15 Monaten Frankreich, Portugal und Spanien besiegt.

Mario Gavranovic feiert seinen Ausgleichs-Treffer gegen Frankreich bei der EM im letzten Jahr.

Mario Gavranovic feiert seinen Ausgleichs-Treffer gegen Frankreich bei der EM im letzten Jahr.Bild: www.imago-images.de

Zwar ist der Grat zwischen Himmel und Hölle in der Nationalmannschaft angesichts der wenigen Spiele schmal und sieht das Bild im Falle einer Heim-Niederlage gegen Tschechien am Dienstag gleich wieder anders aus. Der Prozess, den die Schweizer Mannschaft zwischen Juni und September vollzogen hat, ist aber vielversprechend. Wobei es eine Einschränkung gibt, die Yakin in einem Nebensatz ebenfalls mitlieferte: Man könne jeden schlagen, «wenn alle Leistungsträger an Bord sind», sagte er. Das war jetzt mit Ausnahme von Noah Okafor der Fall, und das war im Juni nicht der Fall, als viele verletzt oder angeschlagen waren. (mom/sda)