Die Regensdorfer Strafanstalt hat die landesweit ersten Zellen für gewaltbereite Häftlinge gebaut. Brians Kraft mochten sie nicht standhalten.

Brain möchte schon längst weg aus der Strafanstalt Pöschwies in Regensdorf und in einem anderen Gefängnis einen Neuanfang wagen.
Foto: Emanuel Ammon
1.85 Millionen Franken hat sich der Kanton den Umbau von zwei Zellen in der Strafanstalt Pöschwies kosten lassen. Mit direktem von aussen gesteuerten Zugang zu einem eigenen Spazierhof sind sie für besonders renitente Gefängnisinsassen gedacht. Zu dieser Kategorie zählt auch der unter dem Pseudonym «Carlos» bekannt gewordene 24-jährige Brian.
Ende Oktober bezog Brian eine der Zellen. Kurz danach hatte er wegen einer Überwachungskamera einen Wutanfall und schlug auf eine Türe zum Spezialhof ein. Die Folge: Eine Scheibe in der teuersten Gefängniszelle der Schweiz war beschädigt.
Interesse anderer Kantone
Das Zürcher Amt für Justizvollzug nimmt gegenüber der Aargauer Zeitung keine Stellung zu möglichen Konstruktionsfehlern beim Bau der Zelle. Im Gegenteil: Es lobt die landesweit einzigartigen Zellen. Es sei davon auszugehen, dass auch andere Kantone am Zürcher Angebot interessiert seien, schreibt das Amt.
Brian sitzt wegen des Vergehens wieder in einer Isolierzelle ein. Die Spezialzelle mit eigenem Spazierhof war für ihn ohnehin alles andere als eine Verbesserung. Stattdessen möchte der 24-Jährige in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Sein Anwalt Thomas Häusermann sieht dies als einzige Möglichkeit für einen Neuanfang und eine mögliche Wiedereingliederung seines Mandanten.