Die Corona-Massnahmen gehören inzwischen zum Alltag. Abstand halten, Maske tragen, Hände desinfizieren. Alles, um das Virus im Schach zu halten.
Doch nicht nur Corona wird damit das Leben schwergemacht. Auch andere Krankheitserreger dürften es damit nicht so leicht haben. Allen voran die Erkältungsviren, die besonders im Winter für verstopfte Nasen und kratzige Hälse sorgen.
Hustensaft in Apotheken nicht gefragt
Gerade Apotheken merken, wenn die Erkältungszeit beginnt. Dann sind Nasenspray und Hustensaft so gefragt wie nie. Nicht so dieses Jahr. «Besonders beim Hustensaft gibt es einen grossen Unterschied zum letzten Jahr. Der ist so gut wie kein Thema bislang», sagt Yves Platel von der Amavita Bahnhof Apotheke in Zürich zu BLICK.
Bei Präparaten gegen Reizhusten gab es im Vergleich zu 2019 einen Einbruch von bis zu 80 Prozent. Bei Nasensprays sind es rund 50 Prozent weniger. Und noch ist etwas Platel und seinen Mitarbeitern aufgefallen. «Wir haben zudem festgestellt, dass Kunden teilweise sich nicht trauen, offen über ihre Symptome zu reden. Gerade, wenn es eine Erkältung mit Husten ist. Wohl in der Angst, dass andere gleich an Corona denken.»
Zahlen von Pharmasuisse zeigen einen Abwärtstrend
Dass zurzeit weniger Hustensaft und Nasenspray verkauft werden als im letzten Winter, bestätigen auch andere Schweizer Apotheken. Genaue Zahlen wollen sie aber nicht nennen. «Man merkt schon einen Unterschied», sagt eine Basler Apothekerin zu BLICK.
Das bestätigen auch die Zahlen des Schweizerischer Apothekerverbandes Pharmasuissse. «In den ersten zehn Monaten dieses Jahres haben die Apotheken über zehn Prozent weniger Rhinologika sowie Husten- und Erkältungspräparate eingekauft als in der Vorjahresperiode», sagt Rahel Rohrer von Pharmasuisse. So wurden zum Beispiel im Oktober letztenJahres 593’132 Husten- und Erkältungspräparate eingekauft. Im Oktober 2020 waren es dann aber nur noch 501’219. Eine Differenz von fast 100'000.
Ebenfalls interessant: Im März und September gab es einen kurzen Verkaufsboom. «Wir sprechen hier von Hamsterkäufen – analog dem WC-Papier», so die Pharmasuisse-Sprecherin.
Bessere Händehygiene und Abstand halten zeigen Wirkung
Auch der Verband der Haus- und Kinderärzte Schweiz (MFE) hat eine Veränderung der üblichen Erkältungswelle bemerkt. Es seien weniger als sonst. «Die Corona-Massnahmen haben sicher einen Einfluss darauf. Bessere Händehygiene und Abstand halten zeigen auch hier Wirkung», erklärt MFE-Sprecherin Sandra Hügli-Jost.
Welchen Einfluss die Massnahmen tatsächlich auf die Erkältungswelle haben wird, kann man erst am Ende des Winters endgültig sagen. Aber ein Trend ist schon jetzt erkennbar: Die Massnahmen sorgen für weniger Pfnüsel.

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