In Brasilien sterben so viele Menschen an Covid-19 wie noch nie. Kliniken stehen vor dem Kollaps, die Impfkampagne stockt, Präsident Bolsonaro aber sagt: Kein Grund zur Panik.

Arbeiter beerdigen ein Opfer der Covid-19-Pandemie in der Amazonas-Metropole Manaus, wo das Virus besonders heftig wütet.
Foto: Valdo Leão (Semcom/PD)
Innerhalb von 24 Stunden starben zwischen Dienstag und Mittwoch in Brasilien 1910 Menschen an einer COVID-19 Infektion. Es ist der bisher höchste Wert, der seit dem Beginn der Pandemie in dem südamerikanischen Land vor rund einem Jahr registriert wurde, und er übertrifft auch noch einmal die Zahl von 1641 Toten vom Vortag, die ebenfalls schon alle vorherigen Werte überstiegen hatte.
Während in vielen Ländern weltweit die Infektionskurven längst wieder sinken und teilweise auch schon erste Lockerungen eingeleitet werden, ist die Situation in Brasilien dramatischer denn je. In vielen Bundesstaaten sind kaum noch Betten in Intensivstationen frei, mancherorts ist die Gesundheitsversorgung komplett zusammengebrochen. Patienten müssen notverlegt werden und in vielen Städten und Gemeinden wurden nächtliche Ausgangssperren verhängt.