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Bomo Thun: Knapp am grossen Coup vorbei­ge­schrammt

Bomo ThunKnapp am grossen Coup vorbei­ge­schrammt

Die Berner Oberländerinnen verlieren das fünfte Playoff-Finalspiel 2:3 nach Verlängerung. Die ZSC Lions sind erneut Schweizer Meister im Frauen-Eishockey.

Enttäuschung bei den Bomo-Spielerinnen nach der 5. Partie des Playoff-Finals der Women’s League.

Enttäuschung bei den Bomo-Spielerinnen nach der 5. Partie des Playoff-Finals der Women’s League.

Foto: Christian Merz (Keystone)

Was ist das für ein Drama in der Swiss Life Arena in Zürich. Bomo Thun ist dem Meistertitel nahe. So unfassbar nahe. Die Aussenseiterinnen führen 2:0. Doch letztlich triumphieren bei ihrer 14. (!) Finalteilnahme in Folge vor 835 Zuschauerinnen und Zuschauern eben doch die ZSC Lions. Die Favoritinnen setzen sich in der Overtime durch.

Die Enttäuschung in den Reihen der Thunerinnen ist gross. Wenigstens im Moment. In einigen Tagen werden sie stolz sein auf das, was sie diese Saison in der Women’s League vollbracht haben - auch wenn mit dem verpassten Gewinn des ersten Meistertitels in der Clubgeschichte das Märchen nicht zu Ende geschrieben werden konnte. Es wäre eine fast schon kitschig schöne Geschichte gewesen. Dies deshalb, weil für Bomo die letzte Saison unter diesem Namen zu Ende gegangen ist. Ab sofort sind die Thunerinnen in die Organisation des SC Bern integriert.

Der Sensation nahe

Es war eine verrückte, aufwühlende, packende Best-of-5-Serie. Diese begann mit einem Sieg des „Z“. Alles vorerst normal. In Game 2 glich Thun bei der Dernière im Grabengut allerdings aus, gewann anschliessend in Zürich. Noch ein Sieg trennte sie vom Wunder. Am Samstag verlieren sie in der PostFinanz Arena in der Bundeshauptstadt jedoch 0:3. Thun ist den Lions ebenbürtig, bringt die Scheibe aber einfach nicht im gegnerischen Kasten unter. 

Doch die Hoffnung bleibt, zumal diese Serie gezeigt hat, dass nichts unmöglich ist, dass das Unerwartete oft eher eintrifft als das Erwartete. Am Sonntag in Zürich sieht es denn auch lange danach aus, als würde den Thunerinnen der grosse Coup gelingen. Sie erzielen den ersten Treffer. Maija Otamo lässt mit einem technischen Kabinettstückchen eine gegnerische Spielerin aussteigen und befördert die Scheibe in der 16. Minute ins Netz.

Das Heimteam nimmt in der Folge zu viele Strafen. Die Nerven scheinen blank zu liegen. Bomo bringt in mehreren Überzahlsituationen allerdings nichts Zählbares zustande. Das soll sich rächen.

Kaum hat das dritte Drittel begonnen, baut Cindy Joray Thuns Führung zwar aus. Doch die Lions retten sich in die Verlängerung. Das 2:2 fällt 1:48 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Die Overtime ist erst 47 Sekunden alt, da markiert Skylar Fontaine im Powerplay das entscheidende 3:2. Die ZSC Lions sind erneut Schweizer Meister.

Zwahlen bleibt Headcoach

Thun darf für sich in Anspruch nehmen, eine überzeugende Regular Season sowie grossartige Playoffs gespielt und trotz der verlorenen Finalserie eine wunderschöne Story geschrieben zu haben. Allein die Tatsache, die Lions in der Finalserie über fünf Partien gezwungen zu haben, ist eine bemerkenswerte Leistung. Der Name Bomo verschwindet nun von der Eishockey-Landkarte. Der Vorstand bleibt derselbe, ansonsten wird alles neu sein. Nur etwas dürfte bleiben: die Erfolge unter Coach Thomas Zwahlen, dessen Vertrag bereits verlängert wurde. Mit den Thunerinnen respektive Neu-Bernerinnen wird auch in Zukunft zu rechnen sein.

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