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Beta Stage Festival: Eine Atem-Choreografie, ein Fluss-Tanz und Campieren auf der Bühne

Beta Stage FestivalEine Atem-Choreografie, ein Fluss-Tanz und Campieren auf der Bühne

Jeweils kurz nach der Sommerpause öffnet das Beta Stage Festival ein Schaufenster auf den Berner Tanz – dieses Jahr mit rund 60 Performances. Wir haben einige herausgepickt.

«River Being»

Die Performance «River Being» nimmt das Publikum mit auf einen Spaziergang an die Aare.

Die Performance «River Being» nimmt das Publikum mit auf einen Spaziergang an die Aare.

Foto: Laura Schaffroth

Das Beta Stage Festival, getragen vom Verein der Berner Tanzschaffenden, verfolgt seit der ersten Ausgabe 2018 ein Ziel: Darauf aufmerksam zu machen, dass Räume für Tanzproduktionen in Bern rar sind. Als kreative Antwort darauf werden immer wieder Produktionen an ungewöhnlichen Orten gezeigt. Zum Beispiel «River Being»: Die Gruppe um die Bernerin Vera Ilona Stierli lädt das Publikum zu einem Spaziergang an die Aare, wo sich die Performerinnen, ausgestattet mit mobilen Lautsprechern, dem Fluss auf vielfältige Weise annähern – als Lebensraum, Organismus und Naturphänomen.

Mi/Do, 13./14.9., 17 bis 19 Uhr, Start: Dalmaziquai 10, Bern (hinter dem Schwellenmätteli)

«Breathing Volumes»

Chris Leuenberger beschäftigt sich mit dem Atem.

Chris Leuenberger beschäftigt sich mit dem Atem.

Foto: PD

Der Berner Tänzer und Choreograf Chris Leuenberger begreift Tanz auch als Forschungsarbeit am Körper. Schon länger interessiert ihn insbesondere der Atem. Zusammen mit der Klangkünstlerin Vivian Wang lädt er zu einer einstündigen Atem-Performance, bei der das Publikum mittun kann – oder auch nicht. Den Doppelabend komplettieren Yadanar Win und Ko Latt mit «Crimson Quest», einer Arbeit über den politischen Aktivismus im Kampf gegen die Militärregierung in Myanmar.

Prozess Bar, Bern, Mi 13.9., 20 Uhr

«Printer’s Tray»

Jürg Koch zieht in «Printer’s Tray» Werke aus seinem Schaffen der letzten zwei Dekaden aus dem Setzkasten.

Jürg Koch zieht in «Printer’s Tray» Werke aus seinem Schaffen der letzten zwei Dekaden aus dem Setzkasten.

Foto: Claude Hofer

Der Setzkasten ist nicht nur das Werkzeug von Schriftsetzern, sondern dient auch als Aufbewahrungsort für kleine Schätze und Erinnerungen. Der Tänzer und Choreograf Jürg Koch nutzt das Bild für seine Sammlung von Kurzstücken und choreografischen Ideen, die er seit dem Jahr 2000 kreiert hat. Daraus stellt er in seinen Performances am Beta Stage Festival ein Programm zusammen – an einer Vorstellung darf das Publikum die Musik auswählen, an einer anderen gibts eine Zufallswahl.

Progr, Bern, Zimmer 214, So, 17.9., 18 Uhr, Mi, 20.9., 19.30 Uhr, Fr 22.9., 19.30 Uhr

«Wind»

Das Méander Art Kollektiv erkundet in «Wind» das unsichtbare Element.

Das Méander Art Kollektiv erkundet in «Wind» das unsichtbare Element.

Foto: Ralf Assmann

Die Arbeit des Bewegungskünstlers Ralf Assmann hat meistens mit der Natur zu tun; so auch in der Performance «Wind» mit dem Méander Art Kollektiv, bei dem mit Massimo Bertinelli auch ein ehemaliges Mitglied der renommierten Cie Drift mittut. Tanzend wird das unsichtbare Element erkundet, passend dazu schmücken Mobiles die Szenerie. Die Performance ist als Rundgang durch verschiedene Räumlichkeiten der Vidmarhallen gestaltet.

TanzKunstWerk Vidmarhallen, Fr/Sa 22./23.9., jeweils 19.30 Uhr

«Ten Ways to Put a Tent»

Campieren ermöglicht die Begegnung mit der Natur – unter anderem, wie Tejus Menons Performance zeigt.

Campieren ermöglicht die Begegnung mit der Natur – unter anderem, wie Tejus Menons Performance zeigt.

Foto: Sara Merz

Auf der Bühne ein Zelt aufzustellen, gehört nicht unbedingt zum gängigen Repertoire eines Bühnenkünstlers. Der Inder Tejus Menon, der in Bern an der Hochschule der Künste studiert, stellt nichtsdestotrotz einen Campierer ins Zentrum seines Stücks, der die Begegnung mit der Natur sucht. Ein Unterfangen, das seinen Vorfahren niemals in den Sinn gekommen wäre, wie er im Begleittext schreibt. Im Doppelprogramm ist zudem «Only the Dead Fish Goes With the Flow» zu sehen, ein Solo über Frauenrechte in Polen. 

Tanzhaus Bern, Junge Bühne, Fr/Sa, 22./23.9., 19 Uhr, So, 24.9., 16 Uhr

Der Nachwuchs tanzt mit

Das Beta Stage Festival ist ein unkuratierter Anlass – das bedeutet, dass jede Gruppe, die auftreten will, auftreten kann. Darum zeigen auch etliche Nachwuchs- und Laientanzschaffende, woran sie arbeiten. Wir empfehlen: reinschnuppern!

Beta Stage Festival: verschiedene Orte, 9. bis 24. September. www.betastagefestival.ch

Regula Fuchs schreibt über alles Mögliche in der Kultur und darüber hinaus - auch über Katzenleitern oder Klangkäse. Sie hat Germanistik, Theaterwissenschaft und Anglistik studiert und leitet das Ressort Kultur & Gesellschaft.Mehr Infos

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