Nie dagewesene Bilder aus dem Iran: Schulmädchen gehen auf die Strasse
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Die zu einer langen Haftstrafe verurteilte belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa soll nach einer Behandlung auf der Intensivstation das Krankenhaus am Montag wieder verlassen. Das teilte die belarussische Opposition unter Berufung auf ihren Vater Alexander Kolesnikow, der den Arzt der politischen Gefangenen getroffen hatte, am Freitag mit. Maria habe gefrühstückt und fühle sich normal, teilte Kolesnikow demnach mit. Warum die prominenteste Gefangene des Landes auf der Intensivstation behandelt werden musste, war aber weiter unklar.
Die Auflösung der Sittenpolizei wäre ein Schritt hin zur Aufhebung des Kopftuchgebots. Bild: Iranisches Mädchen jubelt nach dem WM-Sieg des Iran gegen Wales.Bild: keystone
Dem Bericht einer iranischen Zeitung zufolge wurde die Sittenpolizei im islamisch geführten Staat aufgelöst. Genaue Umstände sind noch nicht bekannt.
In Iran ist nach Angaben des Generalstaatsanwalts die Sittenpolizei aufgelöst worden. Dies berichtete die iranische Zeitung «Shargh», die Generalstaatsanwalt Mohammed-Dschafar Montaseri zitierte. Genaue Details zur Auflösung sind noch nicht bekannt.
Die Sittenpolizei war für die Einhaltung von Vorschriften der islamischen Gesetzgebung zuständig, beispielsweise fiel die Kontrolle von Kleidervorschriften in den Zuständigkeitsbereich. Die Sittenpolizei gilt oder galt als berüchtigtes Instrument des iranischen Regimes.
Regime-Kritiker reagierten eher zurückhaltend auf die Ankündigung des Generalstaatsanwalts. Das Problem sei nicht die Sittenpolizei, sondern die Aufhebung des Kopftuchzwangs, schrieb ein iranischer Aktivist auf Twitter, wie die «NZZ» berichtet. «Frauen müssen überall ohne Kopftuch verkehren können», forderte er.
In den vergangenen Tagen hatte es Berichte gegeben, wonach das iranische Regime dem Druck von der Strasse zumindest teilweise anfängt, nachzugeben. Die Auflösung der Sittenpolizei wäre für die Demonstrierenden durchaus als Meilenstein zu werten.
Die Sittenpolizei war massgeblich mitverantwortlich am Aufflammen der Proteste im Land, da die junge Kurdin Mahsa Amini starb, nachdem sie festgenommen wurde. Ihr Tod sorgte für eine Welle der Empörung und den Beginn der Proteste. (con)
