Die Wagner-Festspiele wollen auch bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Schaffen Richard Wagners ein Wörtchen mitreden. Kann der seit drei Jahren etablierte «Diskurs Bayreuth» die hohen Erwartungen erfüllen?

Was auf der Bühne von Wagners Festspielhaus in Bayreuth geschieht, hält die Musikwelt seit 1876 in Atem: Stoff für Reflexionen bot 2019 etwa Tobias Kratzers kühne Neuinszenierung des «Tannhäuser».
Als 1994 in Bayreuth ein neuer «Ring» gegeben wurde, den Alfred Kirchner inszeniert und die Bühnenkünstlerin Rosalie ausgestattet hatte, war dies Anlass, mit Zustimmung Wolfgang Wagners ein mehrtägiges Symposion zum «Ring des Nibelungen» zu veranstalten. In Vorträgen und Diskussionen sollte der Zyklus erstmals in der Geschichte der Festspiele unter verschiedenen Aspekten erkundet und jenen, die nachmittags in die Vorstellungen gehen wollten, ein vertieftes Verständnis der Tetralogie angeboten werden.