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Babys mit Sprengstoffgürtel: UN-Alarm wegen Gewalt in Zentralafrika

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Sie war die jüngste Regierungschefin der Welt und in In- und Ausland beliebt. Nun hat Sanna Marin einen neuen Job – nicht in der parlamentarischen Politik.

Die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will sich von ihrem Amt als Parlamentarierin zurückziehen, um eine neue Stelle beim Tony Blair Institute anzutreten. Das sagte Marin am Donnerstag in einer Pressekonferenz, die der Rundfunksender Yle übertrug. Das Tony Blair Institute for Global Change ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in London, die Regierungen in der ganzen Welt berät und wurde vom früheren britischen Premier Tony Blair gegründet.

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Milizen in Zentralafrika.Bild: AP

Eine islamische Terrormiliz hat Zwillingsbabys in der Demokratischen Republik Kongo in Afrika Sprengstoffgürtel angelegt, um die Bevölkerung zu terrorisieren. Das berichtete der Vertreter des UN-Kinderhilfswerk Unicef im Land, Grant Leaity, am Freitag in Genf.

Die ganze Familie sei von Kämpfern der Miliz ADF getötet worden. Sprengstoffspezialisten hätten die wenige Monate alten Mädchen in Nordkivu befreit. Sie seien schwer unterernährt gewesen, inzwischen aber wohlauf und würden in einer Einrichtung betreut, die Adoptiveltern suche, sagte Leaity.

Nach Angaben von Leaity wollen Rebellen die Einwohner von Nachbardörfern, die von Horroraktionen wie mit den Babys hören, so stark einschüchtern, dass sie keinen Widerstand mehr leisten. Der Sprengstoff solle explodieren, wenn Menschen zur Hilfe eilen.

Er machte mit diesem Beispiel auf die verheerende Situation von Kindern in der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam. «Gewalt gegen Kinder hat ein beispielloses Niveau erreicht», sagte Leaity. «Das Land hat die höchste Zahl an schweren Vergehen an Kindern in bewaffneten Konflikten.» Minderjährige würden vergewaltigt und getötet, entführt und zum Waffendienst gezwungen, sagte Leaity.

Allein in der Region Nordkivu seien 38 000 Fälle von Missbrauch dokumentiert worden, fast 40 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Er geht davon aus, dass diese Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind. Im Osten des Landes seien 2.8 Millionen Minderjährige mit ihren Familien auf der Flucht. Hunderttausende würden lebensgefährlich krank.

«Während die Welt wegschaut, lassen wir die Kinder der Demokratischen Republik Kongo im Stich», sagte Leaity. Unicef brauche 400 Millionen Dollar, um die Familien im Osten des Landes zu unterstützen. Es gingen aber viel zu wenig Spenden ein. Langfristig könne die Situation aber nur mit einer politischen Lösung verbessert werden.

Die ADF (Allied Democratic Forces) hat ihre Wurzeln im Nachbarland Uganda. Sie soll Verbindungen zum zentralafrikanischen Ableger der islamistischen Terrormiliz IS (Islamischer Staat) haben. Der Ostkongo gilt als eine der gefährlichsten und instabilsten Regionen der Welt. Im ganzen Land sollen etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Diese sind vor allem an den Bodenschätzen der Region interessiert.

(sda/dpa)