Analyse zur Kontroverse um PutinDer Haftbefehl gegen den Kremlchef war überfällig
Selbst wenn das zukünftige Friedensverhandlungen schwieriger machen sollte: Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs, einen Verbrecher endlich als Verbrecher zu behandeln, ist richtig.

Der Internationale Strafgerichtshof bezeichnet ihn als einen – mutmasslichen – Kriminellen: Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin drohen 25 bis 30 Jahre Haft.
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Der Strafverfolger, stur und prinzipienfest, ist der natürliche Feind des Diplomaten. Schon im politischen Alltag, wenn die unabhängige Justiz keine Rücksicht auf politische Bedürfnisse des Augenblicks nehmen will, erzeugt das oft Reibung – und in einem historischen Triumphmoment für die Justiz, wie er jetzt eingetreten ist, erst recht. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat gegen Russlands Präsidenten einen Haftbefehl erlassen. Es geht gegen den Chef einer Atommacht. Jetzt werden Suchplakate mit seinem Foto aufgehängt. Bald könnte es – was für eine Vorstellung! – sogar Prämien geben für sachdienliche Hinweise, die zu Putins Ergreifung führen.