Am Hauptsitz des Discounters in Weinfelden wurde ein verdächtiges Paket abgegeben. Es löste einen Grosseinsatz der Polizei aus. Denn erst kürzlich explodierte in der deutschen Lidl-Zentrale eine Briefbombe.

Angst am Hauptsitz: Die Kantonspolizei Thurgau rückte mit Spezialisten aus Zürich zu einem Grosseinsatz bei Lidl Schweiz in Weinfelden aus.
Foto: Gian Ehrenzeller (Keystone)
Die Sache ist noch einmal glimpflich ausgegangen: Am Mittwochmorgen rückte die Kantonspolizei Thurgau an die Dunantstrasse in Weinfelden aus. Dort befinden sich sowohl der Hauptsitz als auch ein Warenverteilzentrum von Lidl Schweiz. Die Einsatzkräfte wurden gerufen, weil aufmerksame Mitarbeiter des Detailhändlers ein Paket als verdächtig einstuften.
«Die Räumlichkeiten wurden gesichert und das Paket mit Unterstützung von Spezialisten der Kantonspolizei Zürich sichergestellt», bestätigt ein Sprecher der Kantonspolizei Thurgau entsprechende Informationen aus der Leserschaft. Bei der genauen Kontrolle habe sich der Inhalt des Pakets «als ungefährlich erwiesen».
Keine Bombendrohung
In Weinfelden kursierte bald das Gerücht, dass es sich um eine Bombendrohung handeln soll. Der Sprecher der Ermittlungsbehörde dementiert das. Die Polizei behandelt den Fall nicht als Bombendrohung.
Eine Sprecherin von Lidl Schweiz präzisiert auf Anfrage, dass das verdächtige Paket am Hauptsitz abgegeben worden sei. Es sei «ungeöffnet der zuständigen Polizei übergeben» worden. Der Zwischenfall habe sich «erfreulicherweise» als Fehlalarm herausgestellt.

In der Lidl-Zentrale im deutschen Neckarsulm explodierte eine Briefbombe.
Foto: Christoph Schmidt (Keystone)
Bislang machte die Polizei ihren Grosseinsatz bei Lidl nicht publik. Wohl aus dem guten Grund, die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen. Denn in Deutschland war Mitte Februar in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm eine Briefbombe explodiert. Der Anschlag forderte drei Verletzte.
Anschlagsserie in Deutschland
Zuvor verpuffte bei einem Getränkehersteller in Eppelheim ein Päckchen der Warenannahme. Dabei wurde ein Mitarbeiter verletzt; er erlitt ein Knalltrauma. Neckarsulm und Eppelheim liegen beide im Bundesland Baden-Württemberg.
Eine dritte Paketbombe konnte die Polizei abfangen und entschärfen. Sie war an den Babynahrungshersteller Hipp mit Sitz im bayerischen Pfaffenhofen adressiert. Die Ermittlungen in Deutschland deuten auf einen Serientäter hin.
Eine verdächtige Person ist inzwischen verhaftet worden.