(dpo) Die Wahl von Andreas Zünd hat die parlamentarische Versammlung des Europarats am Dienstagnachmittag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter bekannt gegeben. Der SP-Bundesrichter tritt somit die Nachfolge von Helen Keller in Strassburg an, deren Amtszeit bereits am 3. Oktober 2020 endete. Der 64-jährige Aargauer ist seit nunmehr fast 17 Jahren am Bundesgericht in Lausanne tätig. Zuvor amtete er als Oberrichter in Aarau.
Für Kellers Nachfolge hat der Bundesrat bereits 2019 drei Kandidierende nominiert: SP-Bundesrichter Andreas Zünd, SVP-Bundesrichter Nicolas von Werdt und Marianne Ryter, die Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts. Die Wahl durch die parlamentarische Versammlung des Europarats verzögerte sich allerdings wegen der Coronapandemie.
Vor zwei Wochen hat der Richterwahlausschuss des Europarats schliesslich eine Online-Anhörung durchgeführt und Andreas Zünd zur Wahl empfohlen.
Jeder Staat, der die Europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet hat, darf einen Richter nach Strassburg entsenden. Derzeit gehören dem Gerichtshof 47 Richter an.