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25. September 2023: Die Nachrichten des Tages im Überblick

25. September 2023Die Nachrichten des Tages im Überblick

Rickli kürzt Prämienverbilligung | ÖV wird bargeldlos | Abbau bei Google in Zürich | Der Koch des Jahres

Prämien­verbilligungen für weniger Menschen im Kanton Zürich

Was ist neu? Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) will den Anteil der Bevölkerung, der von Krankenkassen-Prämienverbilligungen profitiert, von 30 auf 24 Prozent senken. Im Gegenzug sollen bedürftige Personen mehr Hilfe erhalten.

Wie kommt Ricklis Vorschlag an? Angesichts der steigenden Krankenkassenprämien werden die Verbilligungen, die durch die Kantone ausgesprochen werden, für viele Menschen immer wichtiger. Im Kanton Zürich sollen diese Verbilligungen nun aber weniger Menschen zugutekommen. Dafür hagelt es Kritik von links. Der Kanton hingegen gibt an, dass mit der neuen Verteilung mehr Geld für diejenigen Personen gesprochen werde, die das Geld wirklich benötigten.

Die Details zu Natalie Ricklis umstrittenem Plan finden Sie hier. Warum der Ansatz im falschen Moment kommt und das Kranken­versicherungs­system torpediert, lesen Sie in unserem Kommentar.

Postauto und BLS werden bargeldlos

Was ist der Plan? Postauto-Chef Christian Plüss hat angekündigt, bis zum Jahr 2035 das Bargeld auf allen Linien restlos zu verbannen. Ein ähnliches Bekenntnis gibt es von der BLS. Das Berner Bahnunternehmen will ab 2036 vollständig auf Billettautomaten verzichten und ausschliesslich digitale Fahrscheine anbieten.

Was sind die Gründe dafür? Münz und Noten als Zahlungsmittel verlieren laut Plüss an Bedeutung. Bargeld trage nur noch drei Prozent zu den jährlichen Ticketerlösen bei. Zudem sei der Betrieb der Kassen teuer und aufwendig. Schliesslich sei die Sicherheit der Chauffeure ein Thema. Diese führten während ihrer Arbeit ständig gewisse Summen an Bargeld mit sich und könnten so ins Visier von Dieben geraten.

Hier lesen Sie, warum der ÖV auf digitale Tickets umsteigen will und welche Rolle der Swiss Pass spielt.

Neue Kündigungswelle bei Google

Was ist über die Kürzungen bekannt? Bestätigt ist noch wenig. Google teilt lediglich mit, man habe die «Entscheidung getroffen, die Grösse des Recruiting-Teams zu reduzieren». Konkreter wird die Wirtschaftsplattform «Inside Paradeplatz». Demnach sollen hierzulande 53 Stellen gestrichen werden, 43 im Recruiting und 10 bei der Sparte «Android TV Teams».

In welchem Kontext stehen die Kürzungen? Die jüngsten Streichungen markieren das vorläufige Ende einer Wachstumsphase von Google in Zürich. In einer ersten Entlassungsrunde war Anfang des Jahres bereits ein Abbau von 250 Stellen publik geworden. Weltweit hat Google Anfang des Jahres einen Abbau von 12’000 Stellen angekündigt, was rund 6 Prozent der damals angestellten Belegschaft entspricht.

Silvio Germann ist Koch des Jahres

Wer ist er? Silvio Germann führt das Restaurant Mammertsberg in Freidorf im Kanton Thurgau. Er ist der Geschäftspartner des berühmten Schweizer Sternekochs Andreas Caminada. Der 34-Jährige steigt mit der Auszeichnung in den Schweizer Koch-Olymp auf.

Silvio Germann wurde nach 11 Monaten im Restaurant Mammertsberg bereits als Koch des Jahres 2024 geadelt.

Silvio Germann wurde nach 11 Monaten im Restaurant Mammertsberg bereits als Koch des Jahres 2024 geadelt.

Foto: Daniel Ammann

Was bedeutet die Auszeichnung? In der Sterneküche ist die Auszeichnung «Koch des Jahres» ein Ritterschlag. Germann gehört mit seinen 34 Jahren zu den Jüngsten, die diesen Titel entgegennehmen durften – gleich jung war Nenad Mlinarevic, als er den Titel bekam. Das Restaurant Mammertsberg ist noch kein Jahr alt. Von Silvio Germann, den «Gault Millau» mit «Geschmacksbomben auf kleinster Fläche, tiefe Essenzen, herrliche Löffelgerichte, Germann ist ein Chef 2.0» adelt, dürfte man in Zukunft noch mehr hören. Einen Tisch in seinem Restaurant zu bekommen, wird in der nächsten Zeit auf jeden Fall schwierig werden.

Wir haben Silvio Germann im Restaurant Mammertsberg besucht – ein 100-jähriges Landschloss mit Blick auf den Bodensee, das Germann mit seiner jungen Equipe führt. Die besten Zürcher Restaurants, Auf- und Absteiger gibts hier.

Mafiaboss gestorben

Was ist passiert? Der einst für seine Brutalität gefürchtete Ex-Boss der sizilianischen Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, ist in der Nacht auf Montag gestorben. Messina Denaro litt an Darmkrebs. Er war Anfang Jahr nach 30 Jahren auf der Flucht gefasst worden.

Welche Rolle hatte er bei der Mafia? Matteo Messina Denaro war über lange Zeit der wohl mächtigste Mafioso Italiens. Er galt als Nachfolger der ehemaligen Paten Salvatore «Totò» Riina und Bernardo Provenzano und gab etliche Morde in Auftrag. Besonders viel Aufsehen erregten die tödlichen Anschläge auf die beiden Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahr 1992. Messina Denaro hielt sich über Jahrzehnte in Sizilien versteckt und lebte unter falscher Identität.

Was morgen wichtig wird

Alain Berset gibt den nächsten Prämienanstieg bekannt

Am Dienstag um 14 Uhr gibt der Gesundheitsminister bekannt, wie stark die Krankenkassenprämien im kommenden Jahr steigen. «Es sieht nicht gut aus», sagte Bundesrat Alain Berset im Interview mit dieser Redaktion. Anfang dieses Jahres waren die Prämien für die Grundversicherung um 6,6 Prozent gestiegen. Für 2024 wird ein Anstieg in ähnlichem Umfang erwartet.

Wir tickern die Pressekonferenz ab 14 Uhr live. Dazu liefern wir Grafiken und geben Tipps, wie Sie den Prämienschub dämpfen können.

Ständerat entscheidet über Panzerdeal mit Deutschland

Deutschland will 25 stillgelegte Leopard-2-Panzer der Schweizer Armee kaufen. Sie sollen Lücken in westlichen Armeen schliessen, die nach der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine entstanden sind. Der Nationalrat hat bereits Ja gesagt, am Dienstag entscheidet der Ständerat über die Ausserdienststellung, die den Verkauf möglich macht.

Das Bild des Tages

Polarlichter in der Schweiz! Aus dem ganzen Land wurden Sichtungen gemeldet, diese Aufnahme stammt vom Säntis. Das nächtliche Farbenspektakel kam zustande, weil die Sonne derzeit besonders aktiv ist. Nur wer spät noch wach war, konnte die Aurora borealis in der Nacht auf Montag sehen. Die Partikel des Sonnenwinds brachten das Magnetfeld der Erde ab 1 Uhr zum Leuchten.
Polarlichter in der Schweiz! Aus dem ganzen Land wurden Sichtungen gemeldet, diese Aufnahme stammt vom Säntis. Das nächtliche Farbenspektakel kam zustande, weil die Sonne derzeit besonders aktiv ist. Nur wer spät noch wach war, konnte die Aurora borealis in der Nacht auf Montag sehen. Die Partikel des Sonnenwinds brachten das Magnetfeld der Erde ab 1 Uhr zum Leuchten.

Foto: Meteo Schweiz

Olivier Leu ist seit 2018 Sitemanager und Newsredaktor bei der Redaktion Tamedia. Davor war er im Regionaljournalismus tätig.Mehr Infos

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